Wie wir in zahlreichen Artikeln wiederholt haben, sind in den letzten Jahren die Schenkungen zwischen Verwandten stark angestiegen. Immobilien, Geld, andere Vermögenswerte usw. Dieser Anstieg ist zum großen Teil auf die sehr vorteilhafte steuerliche Behandlung einiger autonomen Gemeinschaften zurückzuführen. Andalusien, Comunidad Valenciana usw. Geldgeschenke an Verwandte mögen einfach erscheinen, jedoch gibt es ohne eine geeignete Planung Risiken, die man kennen sollte.
Geldschenkungen in der Comunidad Valenciana.
Gemäß den geltenden Vorschriften der Comunidad Valenciana sind Geldschenkungen zwischen nahen Verwandten (Eltern, Großeltern, Kinder oder Enkelkinder) bis zu 100.000€ steuerfrei. Zudem wird auf die anfallende Steuer eine Steuervergütung von 99%
angewendet. Das heißt, die Steuer die der Begünstigte zahlen muss ist praktisch nicht vorhanden oder wird stark reduziert.
Beispiel: Bei einer Schenkung von 150.000€ würde nach Abzug und Vergütung eine zu zahlende Steuer von ca. 50€ verbleiben. Um die Steuervorteile in Anspruch nehmen zu können, müssen jedoch eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein.
Formale Voraussetzungen, um die Steuervorteile in Anspruch nehmen zu können.
Damit die Steuerbehörde die Steuervorteile anerkennt, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein:
.- Die Schenkung muss in einer öffentlichen Urkunde vor einem Notar
beurkundet werden.
.- Die Steuer muss innerhalb eines Monats nach der Überweisung des Geldes entrichtet werden.
.- Die Verwandtschaftsbeziehung zwischen Schenker und Beschenktem muss nachgewiesen werden (Familienbuch, Geburtsurkunde usw.).
.- Die Nichterfüllung dieser Voraussetzungen führt zum Verlust der Steuervorteile, und der Beschenkte müsste die Steuer zahlen, als ob die Schenkung von einem Fremden (Gruppe IV) stamme.
Das Problem der Gemeinschaftskonten und der Herkunft der Gelder.
Bei Geldschenkungen an Verwandte gibt es zwei Schlüsselaspekte, die oft übersehen werden:
.- Die Identifizierung der Bankkonten, von denen das Geld stammt bzw. auf die es geht (beide müssen in der öffentlichen Urkunde vermerkt werden).
.- Die Bedeutung der „Herkunft der Gelder“. Das heißt, die Herkunft des Geldes (Ersparnisse, Verkauf einer Immobilie usw.).
Als Beispiel ein sehr häufiges Szenario: Ein Vater überweist Geld an seinen Sohn von einem Bankkonto, das er mit einer anderen Person teilt. In dieser Situation könnte die Steuerbehörde den Nachweis verlangen, dass das geschenkte Geld ausschließlich dem Vater gehört. Wenn dies nicht eindeutig nachgewiesen wird, könnte die Verwaltung interpretieren, dass das geschenkte Geld beiden Kontoinhabern gehört. Das heißt, die Hälfte der Geldschenkung wäre vom anderen Kontoinhaber. Dieser Teil der Schenkung würde nicht von den Steuervorteilen profitieren, was gravierende negative Folgen für den Beschenkten haben könnte. Da die anfallende Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer dann sehr hoch wäre (dem obigen Beispiel folgend wären es ca. 17.000€ statt 50€).
Schlussfolgerungen.
Derzeit werden Geldschenkungen an Verwandte in der Comunidad Valenciana stark begünstigt. Es ist jedoch wichtig, die Voraussetzungen zu kennen und zu erfüllen, um die geltenden Steuerabzüge und Vergütungen in Anspruch nehmen zu können. Erfolgt die Schenkung über ein Gemeinschaftskonto, ist Vorsicht geboten; jeder Einzelfall sollte sorgfältig geprüft werden. Wenn Sie in Spanien eine Schenkung vornehmen oder erhalten, können Ihnen White-Baos Anwälte helfen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen stellen keine Rechtsberatung dar, sondern dienen lediglich der Übermittlung von Informationen zu rechtlichen Fragen.
Carlos Baos (Rechtsanwalt)
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